Entscheidungen beim FISA-Kongress

Vom 10. Bis 12. Februar fand in Tokyo der außerordentliche FISA-Kongress statt. Die wichtigsten Entscheidungen wie folgt.

 

Olympia-Programm

Die FISA wird dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) für die Olympia-Regatta 2020 in Tokyo vorschlagen, dass der leichte Vierer der Herren durch den  Vierer ohne Steuerfrau der Damen (offene Kategorie) ersetzt wird.

Die IOC Vorgabe, eine 50-prozentige Frauenquote zu erreichen wurde damit erreicht.

Sämtliche anwesenden IOC Mitglieder, der Präsident der FISA Jean-Christophe Rolland und sämtliche Delegierten, die engen Kontakt zum IOC haben, haben mehrmals darauf hingewiesen, dass das IOC keine Gewichtslimits der Athleten im Rudersport mehr haben möchte. Wenn dieser FISA Vorschlag vom IOC akzeptiert wird, bleiben der leichte Herren und Damen Doppelzweier im olympischen Programm für 2020.

 
Kongress-Delegierte
Die Einführung einer Quote, welche die Anzahl der Delegierten pro Mitgliedsverband für den FISA-Kongress an ein Gender-Kriterium knüpfen wollte, wurde knapp abgelehnt.

Bootsklassen bei Weltmeisterschaften
Der Kongress hat die Entscheidung der Bootsklassen für Weltmeisterschaften, U23- und Juniorenweltmeisterschaften an den 2017 FISA-Kongress in Sarasota weitergegeben, um die Entscheidung des IOC über das Olympiaprogramm 2020 abzuwarten.

Para-Rowing
Die Renndistanz für Para-Rowing wurde auf 2.000 Meter festgelegt.

Steuerleute
Steuerleute werden zukünftig geschlechtsneutral behandelt. Damit dürfen Frauen Männerboote steuern und umgekehrt. Das Minimum Gewicht wird auf 55kg fixiert. Es können bis zu 15kg Zusatzgewicht verwendet werden. Ob diese Regelung auch bei Olympischen Spielen gelten wird, ist noch nicht festgelegt.

Leichtgewichtsrudern
Die geltenden Gewichtslimits für die einzelnen Athleten sowie die Berechnung der Durchschnittsgewichte von Leichtgewichtsmannschaften bleiben unverändert. Das FISA-Council hat angekündigt, aufgrund der vielen Diskussionen um das Leichtgewichtsrudern, eine neue Strategie für das Leichtgewichtsrudern zu entwerfen.

Werberichtlinien
Neu werden innerhalb einer Mannschaft verschiedene Sponsoren auf Kopfbedeckungen und Socken erlaubt sein (Farbe und das Design müssen identisch sein). Eine zusätzliche vertikale Werbefläche auf der Seite der Rennanzüge wurde ebenfalls genehmigt. Die Anzahl der verfügbaren Werbeflächen auf einer Seite eines Bootes wird an die Anzahl der Rollsitze in einem Boot geknüpft.

 
Stimmrechte beim Kongress

Die maximale Anzahl von Stimmen (3) bleibt nur dann für einen nationalen Verband bestehen, wenn der nationale Verband eine mindestens 25- prozentige Frauenquote bei den Entsendungen zu FISA Bewerben erfüllt.

Am dritten Tag dieses sehr wichtigen und intensiven Kongresses ging es für die Teilnehmer zu den olympischen Baustellen. Die Delegierten wurden eingeladen, das Olympische Dorf und die Ruderstrecke zu besichtigen und die beiden österreichischen Kongressdelegierten Sportdirektor Norbert Lambing und Präsident Horst Nussbaumer konnten sich ein Bild von den Fortschritten der Errichtung der Sportstätten machen. Die Ruderstrecke ist ca. 15 Autominuten vom Olympischen Dorf entfernt und sehr zentral in der Tokyo Bay gelegen. Wind und Wellen werden bei der Regatta ganz sicher eine Rolle spielen und mit Maßnahmen wie Windnetzen, Bäumen und Wellenbrecher wird alles unternommen, um die Strecke möglichst fair zu gestalten. Es wird im Salzwasser gerudert und die Strecke wird mit riesigen Spundwänden vom Umgebungswasser abgetrennt.

 

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Das Foto zeigt den Präsidenten des deutschen Ruderverbandes, Siegfried Kaidel, und den Präsidenten des österreichischen Ruderverbandes Horst Nussbaumer. Im Hintergrund sehr gut zu erkennen ist die Baustelle des Zielbereiches, wo die Spundwände eingebaut werden und zukünftig der Zielturm, die Tribünen und die Bootshäuser errichtet werden.