Am 21.10.2023 veranstaltete der RV Wiking Bregenz die 1. Österreichische Regatta im Coastal Rowing. Der Bodensee mit seinem für die traditionelle Art des Ruderns oft sehr ungünstigen rauen Wasser ist in Österreich prädestiniert für die Coastal-Variante des Ruderns, welche in den letzten Jahren einen enormen Zuwachs an Popularität erfuhr und mit seiner Disziplin „Beach Sprint“ ab 2028 auch ins Olympische Programm aufgenommen wurde. Da dies zum Zeitpunkt der Ausschreibung der Regatta noch nicht bekannt war und auch in Ermangelung eines Sandstrands fand die vom Organisationsteam des RV Wiking Bregenz um Manfred Carotta in enger Zusammenarbeit mit dem ÖRV (v.a. in der Person Wolfgang Sigl) organisierte 1. österreichische Coastal-Regatta in der Disziplin „Endurance“ statt. Der Bregenzer Rundkurs war 5eckig (4 Kurven in Richtung Steuerbord, 1 nach Backbord), 1,9 km lang und musste zweimal umrundet werden. Um die Sache beim ersten Mal zu vereinfachen, wurden alle Rennen im Doppelzweier gerudert.
Es gab 7 Rennen in 6 Läufen: Im Elite- und Junioren A-Bereich jeweils männlich, weiblich und mixed, zusätzlich gab es ein Masters-Rennen, bei dem der Anteil an Männern bzw. Frauen und das Alter der Crews nach dem „Welser System“ einen Korrekturfaktor für die tatsächlich geruderte Zeit ergab. Die Rennen der Frauen und Masters wurden aufgrund der kleineren Starterfelder in einem Lauf ausgetragen.
Während sich der Bodensee beim Training am Vortag nach einem Föhnsturm noch mit typischen Coastal-Bedingungen präsentierte, fanden die Sportler am Wettkampftag weitgehend glattes Wasser vor, bei dem man wohl auch eine „Flachwasser“-Regatta durchführen hätte können… Die Zuschauer, die dem teilweise kräftigen Regen trotzten, bekamen spannende Rennen zu sehen, Kurswahl und Wende um die Richtungsbojen waren oft mitentscheidende Faktoren für Erfolg oder Misserfolg.
Insgesamt gut 60 Aktive nahmen die Rennen in Angriff, viele starteten in 2 Rennen. Das Teilnehmerfeld beschränkte sich nicht nur auf österreichische Boote, die Teilnahme von Aktiven aus dem benachbarten deutschen Lindau, der Schweiz und sogar einer britisch/niederländischen Renngemeinschaft machte die Veranstaltung zu einer internationalen Regatta. Erfolgreichste Athletin mit einer Gold- und einer Silbermedaille war Sarah Reimann (WIB), während der WSV Ottensheim und der WRC Pirat mit je 2 Siegen als einzige Vereine mehr als einmal über Gold jubeln durften.
Die Siegerehrung wurde schließlich von Sport-Landesrätin Martina Rüscher, dem Bürgermeister der Stadt Bregenz Michael Ritsch und dem Sport-Stadtrat der Stadt Bregenz Michael Felder durchgeführt. Wiking-Obfrau Anna Pollak durfte sich schlussendlich über eine gelungene Veranstaltung freuen – es gibt bereits Bestrebungen die 1. Coastal-ÖM 2024 in Bregenz zu veranstalten.