WorldRowing Congress 14./15. März

Vergangenes Wochenende fand in der olympischen Hauptstadt Lausanne (SUI) der alle 4 Jahre stattfindende Ruderweltkongress statt. Dieser Kongress, stellt das höchste Gremium für die Beratung und Beschlussfassung über zentrale Regeln und Richtlinien im internationalen Rudersport dar. Er dient als wichtige Plattform, um gemeinsam mit Delegierten aus aller Welt über die Zukunft des Rudersports zu beraten und abzustimmen. Im Fokus stehen dabei Innovation, Inklusion und Fairness, um das Regelwerk an aktuelle Entwicklungen anzupassen und optimale Bedingungen für Sportlerinnen und Sportler zu schaffen. Die im Rahmen der Veranstaltung gefassten Beschlüsse werden den Rudersport in den kommenden vier Jahren maßgeblich prägen.

Drei wichtige sportliche Entscheidungen wurden von den Delegierten genehmigt: die Genehmigung eines neuen Weltmeisterschaftsprogramms und die Einführung eines neuen Fortschrittssytems und eines Mixed-Boot-Wettbewerbs in den olympischen und Weltmeisterschafts-Wettbewerbsprogrammen – des Gemischten Achters.

Die genehmigten Änderungen sind nicht nur für eine schnelle Umsetzung bei Ruderweltmeisterschaften konzipiert, sondern haben – vorbehaltlich der Zustimmung des IOC – auch eine klare Ausrichtung auf Los Angeles 2028 und zukünftige Olympische Spiele. So soll sichergestellt werden, dass der Sport auf der größten Bühne der Welt relevant und spannend bleibt.

World Rowing Präsident Jean-Christophe Rolland meint, dass diese Änderungen eine bedeutende Entwicklung im klassischen Rudern darstellen wird, und sichergestellt wird, dass unser Sport wichtig und konkurrenzfähig bleibt und gleichzeitig aufregender und interessanter für die Fans auf der ganzen Welt wird.

Das neu eingeführte Fortschrittssystem soll die Fairness und Effizienz des Wettbewerbs verbessern, den Rennplan optimieren und gleichzeitig sicherstellen, dass die besten Mannschaften in einem optimierten Format weiterkommen. Durch die Abschaffung der Hoffnungsläufe soll das System die Veranstaltungen für Zuschauer und Ruderfans weltweit dynamischer und spannender gestalten.

Das Programm der Weltmeisterschaft wird ebenfalls verfeinert, um ein wettbewerbsfähigeres Teilnehmerfeld zu gewährleisten. Im Zuge dieser Weiterentwicklung werden bestimmte Bootsklassen, die in den letzten Jahren eine geringe Teilnehmerzahl verzeichneten, gestrichen, um einem attraktiveren und breiter unterstützten Rennplan Platz zu machen. Für Österreich bedeutet dies, dass der Weltmeistertitel im LM2- heuer in Shanghai leider nicht mehr verteidigt werden kann.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die schützende Definition der Damenklasse. Von den Delegierten wurde um ein präzises Regelwerk beantragt, um die Athletinnen abzugrenzen und abzusichern. Hintergrund ist der Wunsch, faire Wettkampfbedingungen für alle Teilnehmenden zu gewährleisten und die unterschiedlichen Kategorien im Rudersport eindeutig auf Grundlage des biologischen Geschlechts zu definieren – mit der Möglichkeit, Grenzfälle von einem medizinischen Gremium evaluieren zu lassen. Damit soll verhindert werden, dass es zu Situationen wie im Boxsport bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris kommt, wo der Schutz der Frauenklasse zu erheblichen Diskussionen führte.

Der nächste Kongress findet Ende September in Shanghai/China statt. Auf der Tagesordnung steht die Wahl des Präsidenten von WorldRowing.

https://worldrowing.com/2025/03/17/world-rowing-quadrennial-congress-2025-a-new-era-for-the-sport/