Kongress des Europäischen Ruderverbandes und National Federation Meeting – 1. Juni 2019 Luzern (SUI)

Neben Wiederwahlen von Vorstandsmitgliedern und Diskussionen über zukünftige europäische Meisterschaften stand auch die Präsentation der Teilnahme von uns Ruderern an den Multi-Sports Europäischen Meisterschaften 2022 in München auf der Tagesordnung.

Anschließend ergriff der Präsident der FISA und IOC Mitglied Jean-Christophe Rolland das Wort und klärte die Europäischen Delegierten und den Vorstand des Europäischen Ruderverbandes über die letzten Entwicklungen im IOC in Bezug auf die zukünftigen Olympischen Sommerspiele auf. Präsident Rolland wies auf die vom IOC verordnete Reduzierung der Athleten hin. Die Anzahl der Ruderer bei der olympischen Regatta wurde von 550 in Rio auf 526 in Tokio reduziert, was bedeutet, dass wir Ruderer nur noch die viertgrößte olympische Sportart sind. Für die Olympischen Spiele 2024 in Paris ist mit einer weiteren Reduktion zu rechnen, da die Gesamtzahl der Athleten bei den Olympischen Spielen gleich bleiben wird, jedoch wieder neue Sportarten dazukommen werden.

Das IOC als Veranstalter der Olympischen Spiele steht weiterhin auf dem Standpunkt, dass Leichtgewichtsrudern nicht länger olympisch sein soll. Die FISA hat für Tokio die Ausnahme erwirkt, die beiden Leichtgewichtsdoppelzweier im olympischen Programm behalten zu dürfen. Ob dies das IOC für Paris 2024 wieder zulassen wird ist mehr als fraglich. Die FISA tut alles, dass Leichtgewichtsrudern nicht ersatzlos gestrichen wird und wieder eine große Zahl von Athletenplätzen verloren gehen wird.

Die von der FISA favorisierte und dem IOC vorgeschlagene Alternative wird Coastal Rowing sein. Diese Form des Ruderns könnte bereits in Paris 2024 zusätzlich zum bestehenden klassischen olympischen Programm zum Einsatz kommen, höchstwahrscheinlich bei den OS in Los Angeles 2028 und ganz sicher bereits bei den Youth Olympic Games 2022.

Wir als Österreichischer Ruderverband nehmen dies alles sehr ernst und werden den zukünftigen Generationen von olympischen Ruderern die Möglichkeit geben, sich auch als Coastal Ruderer für die YOG und für Olympische Spiele qualifizieren zu können. Auch wir als Binnenland müssen uns damit auseinandersetzen und können diese Form des Rudersports gut ausüben. Genau wie unsere Kollegen in ganz Europa hängen wir sehr stark von der Finanzierung unseres Sports von der Öffentlichen Hand ab und diese fördert ausschließlich olympischen Sport.

Für den Österreichischen Ruderverband haben  ÖRV-Präsident Horst Nussbaumer und der Sportdirektor Norbert Lambing am Kongress teilgenommen.