Heim-WM: Lobnig im B-Finale, Chance aufs Olympia-Ticket ist intakt

Magdalena Lobnig hat bei den Heim-Weltmeisterschaften in Linz-Ottensheim das A-Finale der Top-6 verpasst. Rainer Kepplinger (LG-Einer) feierte zum Abschluss der WM einen Sieg im B-Finale. Louisa Altenhuber und Laura Arndorfer konnten im Leichtgewichts-Doppelzweier das D-Finale gewinnen. Und in Linz-Ottensheim bleibt es spannend: Vier Medaillenentscheidungen mit österreichischer Beteiligung stehen heute noch am Programm. 

Magdalena Lobnig landete im Semifinale des Damen Einers auf Rang fünf und verpasst somit den Einzug ins Finale der Top-6 und die Chance auf eine WM-Medaille vor heimischen Publikum. „Auf den ersten 1.000 Metern war das Rennen eigentlich sehr gut, aber man merkt einfach, dass mir die harten Einheiten fehlen“, sagt Lobnig. Der Formaufbau für die Weltmeisterschaft ist ja aufgrund einer Erkrankung an den Nebenhöhlen nicht optimal verlaufen. 

Lobnig ging im zweiten Semifinale des Tages an den Start. Sanita Puspure aus Irland, die sich auch den Sieg holen konnte, setzte sich von Beginn an die Spitze des Feldes, gefolgt von Emma Twigg aus Neuseeland. Um den dritten Platz im Semifinale lieferte sich Lobnig ein hartes Rennen mit der Kanadierin Carling Zeeman. „Die Kanadierin hat mich überrascht, weil sie doch sehr schnell weggefahren ist“, so die 29-Jährige. „Ich habe alles gegeben, auf den letzten 500 Metern habe ich noch einmal versucht ranzufahren“, sagt Lobnig, bei der die Enttäuschung tief sitzt.  

Die Chance sich für die Olympischen Spiele in Tokio zu qualifizieren besteht weiterhin. In der Bootsklasse des Damen Einers werden an die Ränge eins bis neun Olympia-Tickets vergeben, im B-Finale ist somit Rang drei notwendig. „2015 waren wir in der gleichen Situation, damals hat sie den Platz gemacht, das können wir immer noch schaffen. Übermorgen ist noch ein Rennen, noch ist nichts passiert. So enttäuscht wir jetzt sind, die Chance auf Olympia ist noch da“, sagt ÖRV-Präsident Horst Nussbaumer. 

ÖRV-Nationaltrainer Carsten Hassing: „Sie hat gestern ein super Training absolviert und noch einmal viel Selbstvertrauen getankt. Der Speed hat gepasst. Auf den ersten 1.000 Metern ist sie ein gutes Rennen gefahren, sie hat auch keine groben Fehler gemacht, es sind die kleinen Dinge, die es ausgemacht haben.“ Die Konkurrenz um die Olympia-Quotenplätze ist stark. Im B-Finale kämpft Lobnig am Sonntag um 12:18 Uhr gegen die Konkurrentinnen aus China, Ukraine, Dänemark, den Niederlanden und Tschechien um die begehrten Plätze eins bis drei. 

Sensationell ging die Weltmeisterschaft für Rainer Kepplinger zu Ende. Der 22-Jährige feierte im B-Finale des Leichtgewichts-Einers einen Sieg und sicherte sich nach der U23-WM Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften in der Allgemeinen Klasse Rang sieben. „Das war noch einmal ein richtig schöner Abschluss, mein Ziel ist mit dem Sieg aufgegangen. Es ist für mich etwas ganz Besonderes, dass ich hier noch mal gewinnen konnte“, sagt Rainer Kepplinger. Auch mit dem Rennen selbst zeigt sich der Ruderer vom WSV Ottensheim zufrieden: „Das war ein perfektes Rennen zum Abschluss von mir.“ Nach einer kurzen Pause beginnt für Kepplinger, wie für seine Ruderkollegen, bereits die Vorbereitung auf die neue Saison. 

Louisa Altenhuber und Laura Arndorfer waren im D-Finale (Leichtgewichts-Doppelzweier) um Platz 19 im Einsatz und zeigten mit einem Start-Ziel-Sieg noch einmal auf. Vom Start weg setzten sich die ÖRV-Athletinnen ab und ließen der Konkurrenz keine Chance. „Es war auf jeden Fall ein versöhnlicher Abschluss. Jetzt heißt es nach vorne schauen, wir werden einen Urlaub genießen und dann voller Motivation ins nächste Jahr und in die Olympia-Qualifikation gehen“, sagt Laura Arndorfer. „Nach der Enttäuschung gestern, haben wir mental eine starke Leistung gezeigt, indem wir so konzentriert und fokussiert an den Start gegangen sind. Und jetzt gehen wir unser nächstes Ziel, die Olympia-Quali, an“, ergänzt Louisa Altenhuber. Die jungen ÖRV-Athletinnen haben im nächsten Jahr bei den Regatten in Varese (27.-29. April) und bei der Olympischen Restquotenregatta in Luzern (17.-19. Mai) weiter die Chance das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 zu lösen. 

Heute, Freitag, stehen noch vier Medaillenentscheidungen mit österreichischer Beteiligung am Programm: Der Leichtgewichts-Doppelvierer mit Paul Sieber, Philipp Kellner, Bernhard Sieber und Sebastian Kabas kämpft im A-Finale (15:36) um die Medaillen, sowie Anton Sigl und Markus Lemp im LG-Zweier ohne (15:03 Uhr). Auch im Para-Bewerb stehen Medaillenentscheidungen an: Thomas Ebner und Benjamin Strasser im PR3 Zweier ohne sowie Johanna Beyer und David Erkinger im PR3 Mixed Doppelzweier. 

ÖRV-Crews bei der Weltmeisterschaft in Linz-Ottensheim

Ergebnisse

W1x (Einer): 1. Sanita Puspure (IRL) 7:28,53 Min.; 2. Emma Twigg (NZL) 7:32,70 Min.; 5. Magdalena Lobnig (AUT) 7:46,59 Min. – weiter im Finale B

LW2x (LG-Doppelzweier): 1. Louisa Altenhuber/Laura Arndorfer (AUT) 7:19,95 Min.; 2. Evita Bole/Olga Svirska (LAT) 7:24,13 Min. – Endrang 19

LM1x (LG-Einer): 1. Rainer Kepplinger (AUT) 7:00,16 Min.; 2. Milosz Jankowski (POL) 7:01,24 Min – Endrang 7

Links:

Offizielle Website der Weltmeisterschaften www.wrch2019.com 

Offizielle Website der FISA www.worldrowing.com