© Detlev Seyb

Para-Rowing

Der Österreichische Ruderverband hat in den letzten Jahren die Voraussetzungen geschaffen, um Menschen mit Behinderungen die Ausübung des Rudersports zu ermöglichen. Die Teilnahme an Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 und Weltmeisterschaften sowie an nationalen und internationalen Regatten beweisen den Erfolg, der der Begeisterung und den Anstrengungen von Athlet:innen, Trainer:innen und Betreuer:innen zu verdanken ist. Unser Ziel ist es einerseits mit Atleth:innen an den Paralympischen Spielen teilzunehmen und auf der anderen Seite im Breitensport die Inklusion zu fördern und Rudern für alle Menschen zugänglich zu machen.

1. Leistungssport

PARA Rudern ist

  • Paralympisch
  • Teamsport
  • Kraft und Ausdauer
  • Wettkampf

Para Rudern ist für Menschen mit einer Beeinträchtigung, die die Klassifizierungsbestimmungen für eine der 3 Para Klassen erfüllen. Para-Rudern wurde früher als Adaptiv Rowing bezeichnet und wurde erstmals bei den Weltmeisterschaften im Rudern 2002 in Sevilla ausgetragen. 2017 wurde die Wettkampfdistanz von 1000 Meter auf 2000 Meter geändert.

2005 wurde Para Rudern in  das Paralympische Programm aufgenommen, und bei den Paralympischen Spielen 2008 in Peking zum ersten Mal ausgetragen. Bei den Paralympischen Spielen 2016 in Rio nahmen bereits 26 Länder in vier Bootsklassen an den Wettkämpfen teil.

Para-Rudern ist sehr gut in die Wettkämpfe von World Rowing integriert. Die Para Wettkämpfe sind Teil der Weltcups, Welt- und Europameisterschaften und werden in unterschiedlichen Para Klassen und Bootsklassen ausgetragen:

Para Klassen | Klassifizierung

Para Klasse
Beeinträchtigung

PR1:

schwerste Beeinträchtigung, keine bis minimale Rumpffunktion oder beidseitig Oberschenkel amputiert.

  • Keine oder minimale Oberkörperbewegung
  • Der Vortrieb wird aus den Armen und Schultern erzeugt
  • Beeinträchtigte Sitzbalance
  • Inkomplette QuerschnittslähmungT10
  • Komplette Rückenmarksverletzung T12
  • Beidseitige Amputation (über dem Knie)
  • Einschränkung an der Hüfte, die eine Rumpfbeugung verhindert
  • Hüftexartikulation (Amputation des Beines in der Hüfte)
  • Zerebralparese

PR2

Rumpf kann eingesetzt werden, Bewegungseinschränkung beider Beine

  • Können den Oberkörper bewegen
  • Können den Rollsitz nicht nutzen, um das Boot anzutreiben, weil die unteren Extremitäten zu schwach oder in der Bewegung eingeschränkt sind
  • eingeschränkte Kniebeugung/-streckung
  • Knieversteifung (Arthrodese)
  • Beidseitige Unterschenkelamputation
  • Unvollständige Rückenmarksverletzung L1

PR3

geringste Einschränkung

  • können Rumpf, Beine und Arme zur Ruderbewegung einsetzen
  • Sehbehinderung
  • Eingeschränkte Bewegung des Fußgelenks/Handgelenks
  • Klumpfuß (Talipes equinovarus)
  • Unterschenkelamputation
  • Amputation von drei Fingern an einer Hand
  • Amputation der Zehen
  • Sehbeeinträchtigung
  • Lähmung Plexus brachialis

Bootsklassen

Im Rudern wird grundsätzlich zwischen Skullen und Riemenrudern unterschieden. Beim Skullen hat der Ruderer, die Ruderin in jeder Hand ein Skull. Beim Riemenrudern halten die Athlet:innen mit beiden Händen einen Riemen auf der Backboard- oder Steuerbordseite.

Hast du´s drauf? Werde Teil des Österreichischen Para Rowing Team

Wir suchen immer nach talentierten, engagierten Menschen, die über die richtigen mentalen und physischen Eigenschaften verfügen, um es zu den nächsten Paralympics zu schaffen. Keine Rudererfahrung erforderlich!

Dein Weg in Team

Wir werden nicht lügen: Leistungssport ist nicht für jeden. Du hast vielleicht noch nie ein Ruder in die Hand genommen, aber weißt, dass du den inneren Antrieb und Trainingseifer hast, um sich der Herausforderung zu stellen. Wir helfen dir dabei dich an den Start zu bringen. Nutze diese einmalige Möglichkeit!

Was wir suchen:

 

Breitensport-Inklusion

Der Rudersport eignet sich besonders für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen.
• Im Boot können Sportler:innen mit und ohne Behinderung gemeinsam rudern; der ÖRV ist der einzige Sportverband, der Inklusions-Mannschaften bei Österreichischen Meisterschaften zulässt. Außerdem gibt es bei fast jeder Ruderregatta in Österreichs Inklusionsrennen.
• Bei Breitensport-Veranstaltungen wird zwischen Sportlern:innen mit und ohne Behinderung nicht unterschieden; bei Sternfahrten zählt jeder Kilometer gleich viel.
• Im Verein bilden Ruderer:innen mit und ohne Behinderungen keine getrennten Gruppen, sondern nehmen an Wanderfahrten und dem Vereinsleben vollständig und gleichwertig teil.

(Vereine).