Motorboote und Schiffe stellen eine große Gefahr für Ruderboote dar.
Berufsschiffe sind nicht nur auf jeden Fall „stärker“, sie haben auch uneingeschränkt Vorrang gegenüber Ruderbooten.
Große Berufsschiffe manövrieren nur sehr schwerfällig und haben sehr lange Anhaltewege (Bremswege). Aus diesem Grund sollten Gewässer mit Berufsschiffahrt mit besonderer Vorsicht befahren werden. Ein vorausschauendes Verhalten ist nötig, um der Entstehung von Gefahrensituationen vorzubeugen und zeitgerecht Manöver einleiten zu können.
Hinuntertreiben am Strom: Auch wenn es herrlich ist, sich auszuruhen - zumindest eine Person muss unbedingt „Wache halten“.
Für Fahrten auf Wasserstraßen wie z.B. der Donau ist es sinnvoll, einige Schifffahrtszeichen zu kennen, um den Kurs der Berufsschifffahrt vorhersagen und rechtzeitig auszuweichen zu können (detaillierte Erklärungen der Schifffahrtszeichen siehe Wasserstraßenverkehrsordnung).
Große Schiffe erzeugen durch ihre Wasserverdrängung einen deutlichen Sog, der schon vor dem Eintreffen des Schiffes wirksam ist.
Die Schiffsschraube von Großschiffen führt zu einem Sog (rote Pfeile), hinter der Schiffsschraube kommt es zu starken Verwirbelungen (blau). Da beides für Ruderboote gefährlich ist, sollte die Nähe großer Schiffe gemieden werden.
An Land kann das Wasser durch diesen Sog bis zu einem halben Meter sinken. Das bedeutet für das Ruderboot: seichte Stellen meiden - der Sog kann dem Boot das Wasser soweit entziehen, dass das Boot strandet.
Sog und Wellen eines vorbeifahrenden Schiffes (gelb). Steht man z.B. am Floß eines Stromrudervereins, wird das Floß bei der Annäherung des Schiffes weggezogen (links), bei der Weiterfahrt entstehen Wellen (rechts).
Video Auswirkung von Wellen auf flache Uferbereiche
Je kleiner der Abstand zum Schiff, desto stärker der Sog. Dies ist der Grund, warum man nicht zu knapp an ein Schiff heranrudern sollte.
Da beim Passieren des Schiffs mit Wellen zu rechnen ist (Bug- und Heckwellen), sollte der Abstand zum Ufer ebenfalls im Auge behalten werden: bei stärkeren Wellen kann ein Ruderboot stranden. 5-10m Abstand zum Ufer reichen üblicherweise aus.
Sicherer Kurs für ein Ruderboot: genügend Abstand zu Ufer und Schiff
Bei Schiffsverkehr sollten alle Mannschaftsmitglieder ruderbereit sein.
Schiffe erzeugen verschiedene Arten von Wellen, deren Höhe von der Bauform des Schiffes abhängt:
Bugwelle-Heckwelle-Grundwelle
Wenn ein Schiff passiert und sich auf gleicher Höhe mit dem Ruderboot befindet, kann die Bugwelle bereits beim Boot eintreffen.