Verstellung des Dollenrings - Verkürzung des Innenhebels, wenn der Dollenring zum Griff bewegt wird; Verlängerung des Innenhebels, wenn der Dollenring vom Griff weg bewegt wird.
Die Verstellung des Dollenrings verändert das Verhältnis zwischen der Länge des Außenhebels: Länge des Innenhebels.
Diese Einstellung entspricht der Wahl des Kranzes beim Fahrradfahren, dem Gang des Autos oder Motorrad.
Die Hebelverhältnisse beeinflussen die Kraft, die vom Ruderer/der Ruderin aufgebracht werden muss, entscheidend.
Dabei gilt:
Kurzer (harter) Hebel (rot), langer (leichter) Hebel (grün)
Bei gleichbleibender Ruderlänge wird durch die Verstellung des Dollenrings nicht nur der Widerstand, sondern auch der Arbeitswinkel beeinflusst:
Veränderung des Arbeitswinkels durch einen längeren Innenhebel. Ein längerer Innenhebel verringert den Auslagewinkel (links), ein kürzerer verlängert ihn (rechts)
In der Praxis ist es deshalb besser, nicht die Innenhebellänge, sondern die Gesamtlänge der Ruder zu verändern, wenn die Hebelverhältnisse verändert werden sollen.
Wenn das System innerhalb der Dolle - Dollenabstand, Innenhebellänge - annähernd unverändert ist, bleibt der gewohnte Arbeitswinkel erhalten, und es ändert sich nur die Länge des Außenhebels. Nur so hat der Ruderer/die Ruderin gleichbleibende Arbeitsbedingungen - Auslagewinkel, Endzugwinkel. Die Verstellung des Dollenrings alleine ist eine einfache und rasche Möglichkeit, die Hebelverhältnisse zu verändern, stellt jedoch nicht das Optimum dar.
Den Wiederstand, den ein Ruderer/eine Ruderin empfindet, hängt nicht nur von den Hebelverhältnissen ab, sondern wird auch durch andere Einflussgrößen gesteuert:
Empfehlungen für Standardeinstellungen:
Der Außenhebel sollte etwa 2 m betragen, für schnelle Boote (Mannschaftsboote) kann er etwas länger sein, für Kleinboote etwas geringer.
Körpergröße Innenhebel (moderne Blattform)*
Entschiedend für die Wahl des Hebelverhältnisses ist in jedem Fall, dass der Ruderschlag dynamisch durchgeführt werden kann. Die Geschwindigkeit des Ruderblatts im Wasser sollte im Verlauf des Schlages keinesfalls abnehmen.
Es ist sehr häufig zu beobachten, dass Jugendliche, Breitensportler/innen oder Mastersruderer/innen mit zu harten Hebeleinstellungen unterwegs sind. Die Ruder, die von Rennmanschaften verwendet werden/worden sind, werden einfach in den übrigen Sportbetrieb übernommen - ohne die geänderten physischen Voraussetzungen zu berücksichtigen.
In vielen Fällen gilt daher: Weniger, sprich leichtere Hebeleinstellungen, sind mehr!
Die Verstellung des Dollenrings beeinflusst auch den Übergriff (Länge der Überlappung der beiden Ruder in Griffnähe).
Bei zu harten Hebeleinstellungen können folgende Fehler beobachtet werden:
Zu harte Hebeleinstellungen werden oft durch zu rasches Vorrollen kompensiert, weil die Ruderer/innen eine definierte Schlagzahl aufrecht zu erhalten.
Es ist ratsam, hier zu variieren. Wer Rennen fährt, sollte die Ruder über die späteren Renndistanz ausprobieren und beobachten, ob der gewünschte Rhythmus realisiert werden kann.
Standardmäßig sollten die Rudereinstellungen eine Erhöhungen der Schlagzahl auf z.B. 25-30 Schläge/Minute ermöglichen, ohne dass der Schlag dabei an Dynamik verliert.