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fahrtechnik:manoever:anlegen

Anlegen

Das Anlegen sollte grundsätzlich gegen die Windrichtung bzw. entgegen der Strömung bzw. der Richtung einlaufender Windwellen erfolgen, da die Gefahr, gegen ein Hindernis gedrückt zu werden, reduziert werden soll.

Wenn ein Schiff passiert, sollte mit dem Anlegen gewartet werden, bis die vom Schiff verursachten Wellen „durchgelaufen“ sind. Große Schiffe verursachen zuerst einen Sog, der das Wasser wegzieht. Im Anschluss kommt das Wasser wieder als Brecher retour.

Die Annäherung an die Anlegestelle sollte immer langsam erfolgen, d.h. etwa 10 m vor dem Uferkontakt Rudergeschwindigkeit stark reduzieren – z.B. nur mehr ganz kurze Schläge machen, oder nur mehr den Bugmann/die Bugfrau rudern lassen

Anlegen an einen Steg

Ragt der Steg weit in das Gewässer hinein, kann das Boot beim Anlegen direkt auf den Steg zusteuern. Beim Erreichen des Stegs wird das Boot durch Verlagerung des Körpergewichts in Richtung Gewässermitte leicht gekippt, wodurch die uferseitigen Ausleger und Ruder etwas angehoben werden.

Befindet sich der Steg in Ufernähe nähert man sich dem Steg am besten in einem spitzen Winkel. Sobald der Bug dem Steg sehr nahe ist, wird auf der der dem Steg abgewandten Seite mit den Rudern gefühlvoll gestoppt (d.h. die Ruderblätter werden flach auf die Wasseroberfläche gedrückt). Durch Verlagerung des Körpergewichts in Richtung Gewässermitte werden die uferseitigen Ausleger und Ruder angehoben.

3 Phasen des Anlegens - langsames Anfahrt in spitzem Winkel, Abstoppen des Bootes auf der uferabgewandten Seite, Boot parallel zum Steg. Bilder © 2020 Eueopean Space Imaging, Maxar Technologies, Kartendaten ©2020

Annäherung an den Steg in spitzem Winkel, Stoppen auf der Wasserseite, Körpergewicht in Richtung des stoppendes Blattes verlagern, das Boot dreht bei, die Ausleger sind hoch genug, um nicht am Steg zu schaben.

Anlegen

Das Anlegen eines Bootes in der Strömung ist auf einem Video auf der Webseite des Ruderverein Donauhort abrufbar: Steuerschule Donauhort.

Anlegen in stehtiefem Wasser

Beim Anlegen ohne Steg ist zu beachten, dass große Steine bei wenig Strömung bzw. ruhigem Wasser oft nicht sichtbar sind, die Annäherung sollte demensprechend langsam erfolgen.

Der Bugmann/die Bugfrau zieht sich in stehtiefem Wasser die Socken aus und schiebt, wenn erforderlich, die Hose hinauf und steigt mit einer einbeinigen Kniebeuge aus.

In strömendem Wasser sollte die Mannschaft durch leichtes Rudern dafür sorgen, dass das Boot nicht abtreibt. Der Bugmann/die Bugfrau hält das Boot fest, bis alle Mannschaftmitglieder das Boot verlassen haben. In dieser Phase stabilsieren die Mannschaftsmitglieder das Boot in „Blatt“position.

Zuerst Gepäck ausladen, erst am Schluss die Ruder entfernen.

Das Boot weit genug an Land legen - wenn es Wellenränder (d.h. Spuren) im Sand gibt, zeigt das, wie weit das Wasser bei höheren Wellen steigen kann.

Bleibt das Boot bei kurzen Pausen im Wasser, Schifffahrt - mit Wellenbildung - beachten, wenn nötig, Boot ins tiefere Wasser schieben (Sog durch nahendes Schiff) und Boot halten.


Fahrtechnik

fahrtechnik/manoever/anlegen.txt · Zuletzt geändert: 2024/09/15 12:06 von veronikaebert