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Befahren von Buhnen und seitlichen Hindernissen

Buhnen sind Steinwälle oder andere künstliche Einbauten quer zur Stromrichtung, die eine ausreichende Wassertiefe in der Schifffahrtsrinne sicher stellen sollen. Mehrere Buhnen bilden häufig sogenannte Buhnenfelder, die das Wasser in die Strommitte drücken sollen. Sie sind in der Regel am Beginn und am Ende durch eine Boje gekennzeichnet sind.

Nähere Informationen zu Buhnen.

Poster zum Thema Buhnen

Buhnen sind sowohl beim Stromabfahren, also auch beim Stromauffahren ein Hindernis, können aber - bei Kenntnis des entsprechenden Fahrverhaltens gefahrlos befahren werden.

Buhnen.Buhnenfeld bei Zwentendorf (links). Die durch die Steinwälle verursachten Höhenstufen sind bei den Buhnen bei Petronell gut sichtbar (rechts).Bilder © 2020 CNES / Airbus, Maxar Technologies, Kartendaten ©2020; Bilder © 2020 CNES / Airbus, Eurosense/ Geodis Slovakia, Geoimage, Austria Maxar Technologies, Kartendaten ©2020

Für das Stromabfahren gilt eine einfache Regel: Grundsätzlich nicht im Bereich der Buhne fahren, da das Boot gegen die Buhne gedrückt und dabei beschädigt werden könnte.

Vor und nach einer Buhne befindet sich etwas ruhigeres, langsamer strömendes Wasser. Stromauf kommt es zu einer leichten Aufstauung vor dem Steinwall, der Bereich unterhalb der Buhne ist von der Strömung etwas abgeschirmt.


Beim Stromauffahrten lassen sich Buhnen am besten wie folgt passieren:

  • Buhneneinfahrt: genauso wie beim Einfahren aus ruhigem in strömendes Wasser sollte ein - gegenüber der Strömungsrichtung - steiler Winkel zur Strömungsrichtung eingeschlagen werden, um das Umdrehen des Bootes durch die Strömung zu vermeiden.

Bei Buhnen mit einer starken Höhenstufe ist in Ufernähe mit Kehrwasser zu rechnen, d.h. das Wasser fließt in Ufernähe stromauf. Da das Boot dabei in Richtung des Steinwalls gezogen wird, sollte man nicht zu knapp vorbeifahren.

Buhneneinfahrt stromauf. Bilder © 2020 CNES / Airbus, Maxar Technologies, Kartendaten ©2020

  • Passieren der Buhne: Beim Einfahren der Buhne ist mit unter der Wasseroberfläche liegenden Steinen zu rechnen - in dieser Phase ist es sinnvoll, mit „leichter Kraft“ zu rudern, und erst auf Höhe des Steinwalls mit normalem Krafteinsatz weiter zu fahren.

Am oberen Rand der Buhne befindet sich eine steile Wasserstufe, die mit einigen kräftigen Schlägen überwunden werden muss. In dieser Phase ist es wichtig, das Boot parallel zur Strömungsrichtung zu halten, und genug Abstand zu herausragenden Steinen zu halten.

Passieren der Buhne. Bilder © 2020 CNES / Airbus, Maxar Technologies, Kartendaten ©2020

  • Buhnenausfahrt: Der Weg Richtung Ufer sollte erst eingeschlagen werden, wenn das Heck die Wasserstufe der Buhne überwunden hat. Auch hier sollte das Boot annähernd parallel zur lokalen Strömung gehalten werden. Bei frühzeitigem Steuern in Richtung Ufer besteht die Gefahr, gegen die Buhne gedrückt zu werden, und dabei das Boot zu beschädigen.

; Bilder © 2020 CNES / Airbus, Maxar Technologies,  Kartendaten ©2020

Buhnenausfahrt. Bilder © 2020 CNES / Airbus, Maxar Technologies, Kartendaten ©2020

Zu frühe Buhnenausfahrt. Erfolgt die Fahrt Richtung Ufer zu früh, drückt es das Boot gegen die Buhne, weil die Strömung stärker als der Vortrieb durch die Ruderarbeit ist.(Bild © 2019 Google,Bilder © 2020 CNES / Airbus, Maxar Technologies, Kartendaten ©2020


Befahren von Buhnen in Kurzform:

Die Einfahrt erfolgt in steilem Winkel zur Strömungsrichtung, die Passage parallel zum Ufer, die Ausfahrt Richtung Ufer sollte erst erfolgen, wenn die Wasserstufe überwunden ist. Dabei ist auf hinreichend Abstand zum Steinwall (1-2m, je nach Strömung) zu achten


Bei einer Serie von Buhnen - kann das Boot auch in der Strömung bleiben, ohne zwischendurch ans Ufer zu fahren.


Andere seitliche Hindernisse werden im Prinzip genauso wie Buhnen befahren. Das Einfahren in Zonen mit stärkerer Strömung erfolgt in spitzem Winkel zur Strömung, die Passage des Hindernisses parallel zum Ufer, die Ausfahrt wieder in spitzem Winkel zur Strömung.

Größere Hindernisse wie Anlegestege von Rollfähren führen oft zu starker Schwallbildung (Pfeil). Unterhalb des Hindernisses wird das rascher strömende Wasser vom ruhenden Wasser abgebremst, wodurch die Strömung etwas in Richtung Ufer dreht („Kehrwasser“). Im Bereich des Kehrwassers kommt strömt das Wasser stromaufwärts. Das Einfahren in die Strömung sollte vor dem Erreichen des Kehrwassers durchgeführt werden. Bilder © 2020 European Space Imaging, Maxar Technologies, Kartendaten ©2020


Kehrwasser


Einen besonderen Tipp gibt es für den Umgang mit Bojen: Wenn man sich einer Boje nähert, sieht man, dass sich die Landschaft im Hintergrund gegenüber der Boje bewegt - gleichbedeutend damit, dass man NICHT direkt auf die Boje zusteuert. Gefährlich wird es, wenn sich die Landschaft gegenüber der Boje nicht mehr bewegt - das Boot fährt direkt auf die Boje zu, es sollte möglichst rasch wegmanövriert werden!


Zusammenfassung des Fahrverhalten bei seitlichen Hindernissen:

  • unterhalb des Hindernisses (vor Erreichen eines Kehrwassers) beginnen vom Ufer wegzusteuern
  • in die Strömung in steilem Winkel einfahren, je stärker die Strömung, desto steiler der Winkel; Kommando bei stärkerer Strömung: „Backbord auf“ oder „Steuerboard auf“
  • das Hindernis parallel zur Strömungsrichtung passieren - bei Buhnen „halbe Kraft“, um das Auffahren auf unsichtbare Steine zu vermeiden, danach die Höhenstufe mit „voller Kraft“ überwinden
  • in steilem Winkel zum Ufer zurück steuern, bei zu rascher Annäherung an das Ufer drückt die Strömung das Boot gegen das Hindernis

Fahrtechnik bei seitlichen Hindernissen. Bilder © 2020 European Space Imaging, Maxar Technologies, Kartendaten ©2020


Seitliche Hindernisse

Fahrtechnik

fahrtechnik/manoever/buhnen.txt · Zuletzt geändert: 2022/09/01 14:46 von veronikaebert