Die 1. Anrollphase geht fließend in die 2. Anrollphase über. Die 2. Anrollphase beginnt, wenn der Kniewinkel etwa 90 Grad beträgt und sich die Hände über dem Stemmbrett befinden.
Das Ende der 2. Anrollphase ist gleichzeitig der Beginn der heckwärtigen Umkehrbewegung.
2. Anrollphase; Beginn der 2. Anrollphase (links), die 2. Anrollphase endet in der Auslageposition (rechts)
In der 2. Anrollphase heben sich die Fersen langsam vom Stemmbrett, die Ferse „rollt über den Zehenballen. Der Ruderer/die Ruderin beginnt über seine/ihre Zehen etwas Druck auf das Stemmbrett zu übertragen, das Boot wird dadurch leicht gebremst, das Anrollen dementsprechend langsamer.
Diese langsame (!) Bewegung vor dem Einsatz erlaubt es, muskuläre Vorspannung aufzubauen, und anschließend - beim Antritt - explosiv wegzutreten.
Ab diesem Zeitpunkt wird der Einsatz des Blattes ins Wasser vorbereitet. Der Oberkörper hat seinen Auslagewinkel fast erreicht (etwa 25-30 Grad Neigung in Richtung Heck). Die Schultern sind locker , die Arme locker gestreckt. Dieser letzte Teil der Anrollphase ist essentiell für einen punktgenauen Einsatz, und somit für eine optimale Kraftübertragung.
Das Brustbein drückt Richtung Heck, der Blick ist waagrecht
Gefühl: Die Brust öffnet sich zur Auslage hin, das Brustwirbelsäule richtet sich auf, das Brustbein drückt in Richtung Heck.
Bei der Annäherung an die Auslageposition bleibt der Oberkörper locker und verändert seinen Winkel nicht mehr,, das Brustbein „drückt“ ein wenig in Richtung Heck, die Arme werden - parallel zur Wasseroberfläche - in Richtung Heck gestreckt, ohne dass dabei die Handgelenke nach unten ins Boot gedrückt werden. Bei dieser Bewegung entfernen sich die Schulterblätter weiter von der Wirbelsäule, erkennbar hier an der Veränderung der Falten des T-Shirts.
Link 2. Anrollphase beim Riemenrudern