Das Abdrücken des Ruders leitet den Richtungswechsel des Ruders ein.
Endzugpostion (links), Haltung nach dem Abdrücken (rechts)
In der Endzugposition ist der Körper von der Fußspitze bis zum Scheitel unter Spannung.
Das Abdrücken und Flachdrehen des Ruders funktioniert am einfachsten, wenn die Spannung des Körpers gelöst wird. Der Ruderer/die Ruderin lässt sich „zusammenfallen“.
Während der letzten Zentimeter des Durchzugs löst sich die Spannung der Schultern und des Oberkörpers und leitet das Ausheben und die Umkehrbewegung ein.
Die Schultern fallen locker nach vor, die Hände werden locker vom Körper weggeschleudert. Dabei werden die Ruder um 90 Grad gedreht (Aufdrehen, die Blätter sind parallel zur Wasseroberfläche).
Die Spannung wird
Das Abdrücken gelingt gut, wenn der Durchzug unmittelbar vor dem Ausheben etwas langsamer/schwächer wird, nur dann kann eine flüssige Umkehrbewegung gelingen.
Die gesamte Bewegung sollte geschmeidig sein, die Aktivitäten des Rückens und der Hände gehen fließend ineinander über.
Die Geschwindigkeit des Abdrückens ist genauso schnell wie die Geschwindigkeit des Endzugs - die beiden Bewegungen gehen fließend ineinander über.
Im Englischen spricht man auch vom „Feathering“ (Abfedern - ein Hinweis auf die Leichtigkeit und Geschmeidigkeit der Bewegung).
Im Skullboot ist die linke Hand beim Abdrücken vom Körper weiter entfernt, und etwas höher als die rechte.
Gefühl bei korrekter Ausführung: Du spürst, wie die Spannung im Oberkörper plötzlich gelöst wird, nach dem Abdrücken sitzt du genau im Gleichgewicht – das Gewicht ist nicht mehr, wie im Endzug in Richtung Bug verlagert, und auch nicht in Richtung Heck. Während der Körperschwerpunkt im Endzug hinter dem Sitzbein liegt, wandert er beim Abdrücken wieder genau über das Sitzbein, der Körper ist im Gleichgewicht.
Diese Gewichtsverlagerung ist auch im Ruderreport 6/2017 nachzulesen.